AMD AHCI Fake RAID 1 Windows 7 + Linux Mint 17.1 Dualboot

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Chnorzy
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AMD AHCI Fake RAID 1 Windows 7 + Linux Mint 17.1 Dualboot

Post by Chnorzy »

Hallo, ich bin neu hier und habe schon ein paar Jahre Erfahrung mit einfachen Ubuntu und Linux Mint Installationen auf allen möglichen Geräten, vor allem in Kombination mit Windows 7.

Da ich ziemlich Mühe hatte mit meinem Mainboard und der integrierten RAID (eigentlich fakeRAID) Kombination hier eine Kleine Anleitung wie ich es gelöst habe ohne die Kommandozeile zu benötigen:


Gegeben:
-Mainboard ASUS M3A78-T mit AMD AHCI Comatible RAID Controller (SB750 Chip)
-2x 1 TB SATA HD
-BIOS ohne UEFI (altes Mainboard)

Gewünscht:
-Windows 7 64-bit und Linux Mint 17.1 64-bit Dualboot
-RAID 1 (Spiegelung)


Anleitung:

1. RAID aktivieren und einrichten
In BIOS unter Storage Configuration -> SATA Mode auf RAID umschalten, speichern und neu starten.
Beim starten Ctrl+F für die Konfiguration des RAID-Controllers wählen.
Define LD wählen (2)
Die Raidnummer mit der Leertaste auf 1 ändern (Für Spiegelung)
Die Anzahl der Laufwerke auf 2 wechseln
Je nach BIOS-Version mit Page Up / Page Down oder Pfeiltasten auf den unteren Bereich wechseln
Beide Laufwerke auswählen und Alt+Y (Alt+Z, da US-Layout) drücken
Die Grösse kann man belassen, da wir den ganzen Platz nutzen, also weiter mit beliebiger Taste.
Die beiden einzelnen Laufwerke sind nun im RAID 1 verbunden

2. Partitionen vorbereiten
Obwohl wir zuerst Windows dann Linux Mint installieren werden müssen wir erst die Partitionen vorbereiten.
Dazu startet man von der Linux Mint Live-DVD und ruft gparted auf. Nun sollte man mindestens 3 Laufwerke sehen.
/dev/sda und /dev/sdb sind dabei die einzelnen Laufwerke des RAIDs, /dev/mapper/...... ist das zusammengefasste Laufwerk.
Unter Ansicht -> Laufwerksinformationen einblenden und kontrollieren ob alle Partitionen als Partitionstabelle ms-dos haben.
Nun das /dev/mapper/ -Laufwerk auswählen und folgende Partitionen erstellen:
-SWAP: Start bei X GB (X GB für Windows freilassen), Grösse RAM x 1.5, verwenden als SWAP
-/: Start nach SWAP, restliche Grösse, verwenden als ext4
- Vor der SWAP-Partition sind nun X GB frei, die gleich für Windows genutzt werden. Dies bleibt unpartitioniert, da Windows den Rest macht.

3. Windows-Installation starten
Treiber für Windows Vista 64-bit von der ASUS Seite herunterladen und auf Stick kopieren oder cd brennen. Es gibt keinen aktuelleren Seitens ASUS.
64-bit Installationsmedium einlegen (eine gemischte 32- und 64- bit DVD startet im 32-bit-Modus was dazu führt, dass bei der 64-Bit Installation danach der Treiber für AHCI / RAID fehlt und weitere Schritte benötigt)
Das Setup wird nach einem Treiber für den SATA-Controller verlangen, da er selber keinen findet. Nun den Treiber auswählen, wonach man das RAID-Laufwerk sieht. Hier sind die einzelnen Laufwerke zusammengefasst.
Als Installationsort den unpartitionierten Bereich auswählen und bestätigen.
Nach der Installation kurz testen und gleich weiter mit der Installation von Mint.

4. Linux Mint und Grub auf fake RAID installieren
Wieder die LIVE-DVD starten und warten bis alles gestartet ist.
Installation von Mint starten und bei der Frage wie wir Mint installieren möchten "etwas anderes" auswählen.
Nun sollte man wieder dieselbe /dev/mapper/... sehen wie vorhin, welche nun 4 Partitionen enthält Sie heissen gleich wie der RAID-Verbund mit dem Zusatz 1-4:
Windows Start Partition, Windows Installations Partition, SWAP und ext4.
Leider sieht dieser Schritt wesentlich unübersichtlicher aus als in gparted. Man sieht zusätzlich für jede dieser 4 Partitionen nochmals eine Festplatte mit jeweils dieser Partition drin.
Die SWAP-Partition sollte bereits korrekt erkannt worden sein. Die ext4-Partition binden wir unter "/" ein, aber ohne diese zu Formatieren. (laut Infos im Netz könnten sonst die Partitionen zerstört werden)
Die Meldung, dass die vorhandenen Daten überschrieben werden bestätigen, da sowieso noch keine Dateien auf "/" sind.
Als Gerät für den Boot-Loader muss man zwingend den RAID-Verbund /dev/mapper/... wählen und aufpassen, dass man den korrekten wählt.
Nun kann man mit der Installation fortfahren und es sollte bis zum Ende durchlaufen.
Nach der Installation neu starten und grub sollte direkt ab /dev/mapper/... starten.

Nun kann man beginnen die Systeme nach eigenen Wünschen zu konfigurieren.

Ich hoffe, dass ich damit jemandem helfen konnte, der ähnliche Probleme hat und freue mich auf Feedback.

Soviel zu meinem ersten Post :D
Last edited by LockBot on Wed Dec 28, 2022 7:16 am, edited 1 time in total.
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Anwender

Re: AMD AHCI Fake RAID 1 Windows 7 + Linux Mint 17.1 Dualboot

Post by Anwender »

Hallo Chnorzy,

vielen Dank für den detailiert beschriebenen Beitrag.

Habe selbst ein wenig Erfahrung mit Linux Ubuntu und mit Linux Mint, weniger jedoch in Verbindung mit Raid.

Die Einrichtung vom Dualboot -ohne Raid- mit Windows 7 64-bit und Linux Mint 18 64-bit auf einer SSD Festplatte funktioniert (es funktioniert auch Windows 7 in kombination mit Mint 17.3, beides 64-bit). Auch eine weitere SSD Festplatte wird hier von beiden Betriebssystemen erkannt, je nachdem welches Betriebssystem man beim Start im Grub auswählt, kann jedes Betriebssystem auf diese weitere Festplatte zugreifen.

Bei einem anderen Rechner mit identischer Hardware wird bei der Einrichtung vom Dualboot -mit Raid- mit Windows 7 64-bit und Linux Mint 18 64-bit (gestestet auch anstelle von Mint 18 64-bit mit Mint 17.3 64-bit) leider der Raid Verbund durch Linux Mint nicht erkannt.

Gegeben:
- Mainboard GA-F2A88XM-D3HP mit dem AMD-A88X-Chipsatz
- Prozessor A10-7890K, 16GB RAM
- 2 SSD Festplatten 960GB

Gewünscht:
- Dualboot mit Windows 7 64-bit und Linux Mint 18 64-bit
- Raid 1 (Spiegelung)
( - ... nachdem der Raid 1 Dualboot hergestellt ist sollen zwei weitere, bereits eingebaute Festplatten ebenfalls zu einem Raid 1 Verbund konfiguriert und von beiden Betriebssystemen erkannt werden, Daten sollen dann sowohl unter Windows 7 als auch unter Linux Mint 18 genutzt werden können. Vorab wurde für diese zwei weiteren Festplatten, also für Festplatte 2 und 3, das Anschlßkabel abgezogen so das nur Festplatte 0 und 1 verbunden sind.)

bisherige Vorgehensweise:
Es wurde im Bios auf Raid umgestellt. Beim Neustart wurde die Konfiguration des RAID-Controllers vorgenommen, die beiden Laufwerke wurden für den Verbund ausgewählt, sind jetzt mit Raid 1 Spiegelung verbunden.

Aus der Anleitung: " ... Dazu startet man von der Linux Mint Live-DVD und ruft gparted auf. Nun sollte man mindestens 3 Laufwerke sehen. /dev/sda und /dev/sdb sind dabei die einzelnen Laufwerke des RAIDs, /dev/mapper/...... ist das zusammengefasste Laufwerk. ..."

Nach dem Starten von der Linux Mint Live DVD, bzw. selbiges vom USB-Stick, wurde das Terminal aufgerufen und sudo gparted gewählt. Bei gparted werden die beiden SSD Festplatten als einzelne Festplatten erkannt, jedoch nicht als Verbund, d.h. die beiden Laufwerke werden nicht als zusammengefasstes Laufwerk, nicht als /dev/mapper/ erkannt.

Gegenprobe: Bei der Installation von Windows 7 kommt während der Installationsroutine der Punkt an welchem man auswählt auf welche Festplatte das Betriebssystem aufgespielt werden soll. Hier wird keine Festplatte angezeigt, erst nachdem man auf Treiber installieren geht und den Raid Treiber von der dem Mainboard beigefügten DVD installiert wird eine Festplatte angezeigt, der Raid Verbund. Diese wird ausgewählt und das Betriebssystem lässt sich installieren. Bei einer späteren Simulation, eine Festplatte wurde aus dem Verbund genommen, meldet sich das Raid System, der Ersatz funktioniert usw.

Warum wurden bei Linux Mint 18 von gparted nur die beiden SSD Festplatten erkannt, jedoch nicht als zusammengefasstes Laufwerk, nicht als /dev/mapper/ erkannt? Analog dazu werden beim Starten von Linux Mint installieren, bei Auswahl, auch nur die beiden SSD Festplatten als einzelne Festplatten erkannt.

Über eine Hilfe / Lösung würde ich mich freuen.
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